Das Leben des Märchenhelden ist ein unpersönliches Gut, das die Unsterblichkeit der Gattung Mensch besiegelt. Vorgänge wie Verwandlung und Rückverwandlung, Todesschlaf und Erwachen, Entrückung (Reise) und Rückkehr, Verzauberung und Entzauberung, Tötung und Wiederbelebung entgrenzen das Leben des Einzelnen und betten es in das metaphysische Lebens- und Unsterblichkeitsprinzip des Märchens ein.
Eine Begegnung mit dem personifizierten Tode im Sinne einer allegorischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod widerspricht also grundsätzlich den metaphysischen Interessen des Zaubermärchens und wird deshalb kaum in diesem Rahmen inszeniert. In einigen Erzähltypen, wozu auch die bekannten Grimmschen Märchen „Die Boten des Todes“ (AaTh/ATU 335) und „Gevatter Tod“ (AaTh/ATU 332) gehören, macht sich der personifizierte Tod dennoch geltend.
Wir gehen näher auf den personifizierten Tod in der narrativen und visuellen Ikonographie ein.