Alte Menschen im Spiegel der Märchen und Mythen
Altern ist zu allen Zeiten und in allen Kulturen ein unumgänglicher Prozess, aber wie das Altern empfunden und gesehen wird, ist abhängig von dem Bild und von der Einstellung, die wir vom „Altern“ haben.
Akzeptanz und Wertschätzung einer Person sind weitgehend von dem Wertesystem einer Kultur abhängig, die sich in Mythen, Märchen und Kunst manifestieren. In einer Kultur die in der Tradition der Mündlichkeit stand, hatte das gesprochene Wort, eine große Bedeutung, besonders die Worte der Alten, überliefern sie doch angesammelte Lebenserfahrungen, Wissen, Werte, Normen und Glaubensvorstellungen ihrer Kultur.
Osarak, ein Schamane aus Westgrönland: "Auf das Wort Neugeborener kann niemand sich verlassen, die Erfahrungen alter Geschlechter aber enthalten Wahrheit. Wenn ich Sagen berichte, so rede ich nicht aus mir selber heraus, nein, der Väter Weisheit ist es, die aus mir spricht."
Das Wissen und ihre Vermittlung lag in den Händen der Alten. Sie verfügten über angesammelte Lebenserfahrungen, hatten Wissen über Werte und Normen, Herrschaftsverhältnisse und Glaubensvorstellungen ihrer Gemeinschaft. Dieses Wissen bewahrten sie und gaben es an Jüngere weiter. Von den Entscheidungen der Alten, war die Gemeinschaft abhängig.
In diesem Seminar werden wir uns mit der Kulturgeschichte der "Alten" in unserer Kultur, sowie in indigenen, primär oralen Kulturen auseinandersetzten.