Dieses Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm, KHM 136, ist
ein großes, spannendes und symbolreiches Zaubermärchen, beliebt bei
Schulkindern und Erwachsenen. Im Typenverzeichnis findet man es einmal
dem Typus „Goldener“ (AT 314) zugeordnet, dann „Der wilde Mann“
(AT 502), sowie dem „Glasbergritt“ (AT 530). Erzählt wird von dem
Entwicklungs- und Reifungsprozess eines achtjährigen Königssohnes
hin zur Hochzeit als junger Mann mit einer Königstochter. Und am Ende
hat er auch den wilden Mann erlöst. Somit ist der „Eisenhans“ ein Erlösungs-
und Entwicklungsmärchen. Robert Bly z.B. stellt in seinem
Buch zum Eisenhans die Frage, was es heißt, männlich oder weiblich zu
sein. Verena Kast betrachtet den Familienkonflikt mit diesem Märchen.
So tun sich vielschichtige Betrachtungsweisen und Fragen auf, die wir
an diesem Seminartag mit Gesprächen und Imaginationen entschlüsseln
wollen.
